Die Erfahrungen des 1. Weltkrieges zeigten, dass der Grabenkampf jede taktische Operation unmöglich machte. Deshalb entwickelte man in der Sowjetunion ab 1924 eine neue Kriegstaktik, dies mündete 1929 in der vom stellvertretenden Generalstabschef Triandafillow (*1894 / +1931) vorgestellten "Tiefen Operationstaktik". Diese Taktik wurde auf Geheiß Stalins nun übernommen. Infolgedessen werden nun sogenannten "Stoßarmeen" oder auch "Schockarmeen" gebildet. Wie viele dieser "Stoßarmeen" tatsächlich aufgestellt werden sollen ist noch unklar, man rechnet allerdings mit mindestens zweien, einer in Asien und einer in Europa.
Die erste sowjetische Stoßarmee wurde im sibierischen Bratsk aufgestellt. Wer sie kommandieren soll ist noch unbekannt, viele sprechen sich für Georgi Schukow aus, ein junger aber vortrefflicher Offizier, und ebenfalls ein Verfechter des operativen Angriffskrieges. Außerdem wurden fast alle Mannschaften der Stoßarmee aus der Reserve eingeteilt. Diese unerfahrenen Soldaten benötigen eine gute Ausbildung, und Schukow ist ein Meister dieses Faches. Die von ihm kommandierte Kavallerietruppe machte er binnen kürzester Zeit zur besten des Landes, und vor einigen Tagen erhielt er dafür den Lenin-Orden.
Der Aufbau der I. Sowjetischen Stoßarmee schreitet voran. Der Führungsstab wurde größtenteils bestimmt, Ausrüstung, Munition und Personal sind vollzählig eingetroffen. General Schukow beginnt nun mit der Formung und der Ausbildung der sowjetischen Angriffsarmee.