"Ihr müsstet tatsächlich mit der neuen Regierung in Verhandlungen treten. Brüning plant jedoch in bälde einen Staatsbesuch in Österreich und ich werde ihm gut zureden, sodass man hier auf eine schnelle Einigung hoffen kann."
Er stieß mit Hindenburg an."Ich danke Euch recht herzlich. Diese Geste ist uns viel wert und wir hoffen auf gute Verhandlungen. Aber sagen Sie, Herr Reichspräsident,"er wollte doch noch einmal auf das Thema zurückkommen, schließlich könnte dieser Krieg auch für Europa entscheidende Auswirkungen haben, "wie schätzen Sie die Lage im asiatischen Raume ein. China ist ein, vom Bürgerkrieg zerstörtes Land und dennoch widerstandsfähig. Glauben Sie an einen schnellen Sieg einer Seite, oder erst wenn die Sowjets eingreifen, was sie wahrscheinlich jetzt schon heimlich machen, diese Sozialisten."
"Sicher werden die Russen eingreifen, wie auch Ihr eingreift, was für mich keinen erkennbaren Grund hergibt. Doch ich glaueb im jetzigen Zustand ist das Japanische Heer nicht in der Lage, eine solch riesige Aufgabe zu stemmen und China kleinzukriegen, egal wie viel Hilfe sie auch bekommen mögen. Sobald der Krieg ins Landesinnere vorrangetragen wird, werden die Konsequenzen der Handlung des Kaisers wohl offenbart."
"Sicher werden die Russen eingreifen, wie auch Ihr eingreift" - Schuschnigg war über diese Äußerung platt. Der Präsident warf einfach einmal so hin, dass Österreich, ebenso wie die Sowjets herumspionieren würden und sich indirekt einmischen würden. Schön und gut, aber die Deutschen, die sind ja rein wie ein schwarzes Schaf-natürlich. Schuschnigg blieb aber ruhig, trank und sagte: "Ja, Herr Reichspräsident, doch ich glaube fast, dass die Zustimmungen für die beiden Länder sich auf der gesamten Weltbühne relativ ausgleichen werden. Ich bin mir nicht so sicher über die Stärke der Chinesen, doch werde ich keine Prognosen abgeben. Eindeutig ist, dass der dortherrschende Krieg viele Opfer bringen wird."
Schuschnigg trank noch einmal von seinem Bier. Das Thema hatte sich, durch diese Äußerungen, selbst vernichtet und war somit für eine weitere Gesprächsrunde unpassend. Da Schuschnigg Hindenburg nicht auf den Österreichischen Kredit ansprechen wollte und somit alles finanzielle vermeiden wollte, hätte er nur noch Privates zu besprechen.
"Sagen Sie, wie geht es eigentlich Ihren Kindern und deren Familien? Es ist ja schließlich nicht immer nötig nur vom Politischen zu sprechen, oder nicht?" Er grinste ein wenig.
Beide unterhielten sich noch ein wenig, über Familie und Erlebnisse, Geschichten und anderem Interessanten, außer Politik. Am späten Abend machte sich Hindenburg dann auf die Heimreise wieder anzutreten. Mit einem Händeschütteln und einem "Es hat mich wirklich sehr gefreut, und ich würde Sie gerne wieder in unserem schönen Land begrüßen dürfen." verabschiedeten sich beide. Schuschigg, der etwas angetrunken war, wurde dann ebenfalls heimgefahren, ebenso seine Kollegen. Der Abend klang mit noch ein wenig Musik und Bier aus und fand einen ruhigen und gemütlichen Abschluss. _____________________________________________________