Das Arisaka Typ 38 (jap. 三八式歩兵銃, sambachi-shiki hoheijū, dt. „Typ-38-Infanteriegewehr“) war das Standardgewehr des japanischen Heeres zwischen 1905 und 1939. Die Modellbezeichnung bezieht sich auf das Jahr der Einführung 1905, das 38. Thronjahr des damals amtierenden japanischen Kaisers Meiji. Im Jahre 1894 beauftragte die Heeresleitung des japanischen Kaiserreiches den renommierten Oberst Arisaka Nariakira als Leiter einer Kommission mit der Entwicklung einer effektiven und günstig herzustellenden Waffe. Der im Russisch-Japanischen Krieg 1905 verwendete Typ 30 des Arisakagewehrs wies einige Defizite auf, so dass 1906 das Typ 38 als verbesserte Version in die Produktion ging und bis 1940 über drei Millionen Exemplare an das kaiserliche Heer ausgegeben wurden.
Das Arisakagewehr war ein Repetiergewehr, das stark vom deutschen Mauser Gewehr 98 beeinflusst war. Dieser Standard konnte jedoch bei weitem nicht erreicht werden. Das Typ 38 war ein recht schweres Gewehr (ca. 4,25 kg), das besonders im Nahkampf sehr umständlich war. Außerdem war es mit aufgepflanztem Bajonett über 166 cm lang und somit größer als der durchschnittliche japanische Soldat dieser Zeit. Über einen Magazinkasten konnten 5 Patronen des Kalibers 6,5 x 50 mm verschossen werden. Er konnte einzeln oder per Ladestreifen nachgeladen werden. Als Bajonett wurde weiterhin das Typ 30 (Klingenlänge 40 cm) verwendet.
Die Erfahrungen im Japanisch-Chinesischen Krieg führten zu der Überlegung, eine neue Gewehrmunition im Kaliber 7,7 × 58 mm einzuführen. Dieses Kaliber wurde bereits für das schwere MG Typ 92 und das leichte MG Typ 97 verwendet. Das hierfür entwickelte Gewehr erhielt die Bezeichnung Arisaka Typ 99 und wurde 1939 eingeführt. Es entsprach weitgehend dem Typ 38 und sollte dieses ablösen. Ab 1940 wurde hauptsächlich die Kurzversion des Typ 99 produziert. Beide Modelle waren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nebeneinander im Einsatz.
Das MG verschoss wie das Standardgewehr der Infanterie Japans, die Arisaka T-38, 6,5-mm-Patronen. Es benutzte sogar das gleiche Magazin. Dieses wurde seitlich am Lauf des Maschinengewehrs angebracht und in einer Art „Box“ in sechs übereinander liegenden Munitionspacks verstaut und abgeschossen.
Dieser Munitions- und Nachlademechanismus war einzigartig, sollte sich jedoch im Kampf als sehr hinderlich erweisen. Die einzelnen Packs stockten oft beim Abfeuern, und Schmutz konnte leicht in die Waffe eindringen; Ladehemmungen waren somit an der Tagesordnung. Außerdem war das Magazin durch dieses Arrangement bei plötzlichen Stellungswechseln oder Sturmangriffen unmöglich nachzuladen.
Wegen der schlechten Erfahrungen, die zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Typ 11 gemacht wurden, kam schnell die Forderung nach einem effektiveren Maschinengewehr auf. Nach einigen Änderungsversuchen am Typ 11 fiel 1941 die Entscheidung auf den Prototyp des Leichten Maschinengewehrs Typ 99.
Der Plan, den Typ 99 zum Standard-Maschinengewehr der japanischen Armee zu machen, scheiterte jedoch aus wirtschaftlichen Gründen. Der Typ 11 war eines der Gewehre, die schnell auftauchten und wieder verschwanden, auch zur Zeit ihrer Verwendung war die Waffe eher unbekannt.