Die Kommunistische Internationale, auch Komintern genannt, ist ein internationaler Zusammenschluss kommunistischer Parteien zu einer weltweiten Organisation. 1919, 1920, 1921, 1922, 1924 und 1928 wurden sogenannte "Weltkongresse" abgehalten, in denen Zielsetzung und Programmatik der kommunistischen Parteien behandelt wurden. Seit dem 6. Weltkongress 1928 hat die Komintern ihre Autonomie fast vollständig verloren und handelt nur noch im Interesse der Sowjetunion. Die Sowjetunion kontrolliert so fast alle kommunistischen Parteien weltweit. Der 7. Weltkongress soll 1935 stattfinden. Der Russe Nikolai Bucharin ist seit 1928 Leiter der Komintern.
Zur Zeit umfasst die Kommunistische Internationale 61 Parteien mit 3,1 Millionen Mitgliedern, davon 785.000 außerhalb der UdSSR. Hinzu kommen noch rund 1,3 Millionen Kandidaten und 200.000 Mitglieder der Kommunistischen Jugendinternationalen sowie die Bauerninternationale und verschiedene Gewerkschaftsbünde, sodass die Gesamtmitgliederzahl auf fast 5 Millionen beziffert werden kann.
Rund 62% der Komintern Mitglieder sind Arbeiter, 21% Bauern und 17% Sonstige.
Es folgt eine Übersicht über die kommunistischen Bewegungen in den einzelnen Ländern, Stand Anfang der 1930er Jahre:
KPdSU (Sowjetunion): 3,5 Millionen Mitglieder KPD (Deutschland): 330.000 Mitglieder, 6 Millionen Wähler PCE (Spanien): 100.000 Mitglieder PCF (Frankreich): 800.000 Wähler, 8,32% Wählerstimmen KKE (Griechenland): 2.000 Mitglieder PCI (Italien): Vor ihrem Verbot 1926 hatte die PCI 4,6% Wählerstimmen BdKJ (Jugoslawien): 1.000 Mitglieder PCC (Kuba): Kaum Mitglieder und vom Staat verfolgt, aber großen Einfluss bei den Gewerkschaften PKI (Indonesien): 1927 verboten, zur Zeit der gescheiterten kommunistischen Revolution 1926 hatte sie rund 20.000 Mitglieder
Alle kommunistischen Parteien die der Kommunistischen Internationalen angehören sind sogenannte "Sektionen" selbiger. So ist die Kommunistische Partei Deutschlands nichts weiter als eine untergeordnete Abteilung der Internationalen.
An alle deutschen Arbeiter und Bauern ergeht ein Artikel von A. Mikojan:
Der Überfall auf die KPD-Quartiere in Deutschland
Der Überfall auf unsere Quartiere in Deutschland, die Haussuchungen und die Hetzjagd auf KPD-Parteimitglieder, die nach den Gesetzen des deutschen Staates leben und schaffen, ist eine offen provokative Handlung. Nun dringen unter Vereltzung aller nach den Gesetzen Deutschlands bestehenden Bestimmungen hunderte Polizeileute ein, wühlen nach Chiffren, sprengen Sicherheitsschränke und Lager, beschädigen wichtige Arbeitsabteilungen der KPD und ziehen mordend umher. Und es tauchte keine Vollmacht zur Durchführung der Haussuchung auf, während sie sofort vorgezeigt werden müsste. Wenn die Polizei Dokumente gefordert hätte, hätte die KPD diese Dokumente gegeben, hätte die KPD als eine nach dem deutschen Gesetz bestehende Partei die zur Nachschau notwendigen Schlüssel zu den Sicherheitsschränken und zur Chiffrierabteilung gegeben. Bei diesen Razzien wurden mehrfach deutsche Kommunisten von Polizisten misshandelt, nur weil sie sich weigerten, ohne eine vorgelegte Vollmacht zur Haussuchung die Chiffriercodes herauszugeben. Es besteht die Befürchtung, dass die Überfälle zum Ziel hatte, diese Sache aus der Furcht heraus zu sprengen und die reaktionäre und schädliche Politik der Dickköpfe noch mehr zu verstärken. Unter diesen Umständen glaube ich, dass wir im vollem Bewusstsein unserer wachsenden Kraft (ich unterstreiche das, weil wir in der deutschen Politik immer mehr Bedeutung finden) im vollem Bewusstsein unserer Würde und unserer Kraft alle Maßnahmen treffen werden, um unsere Parteiziele weiterhin zu verfolgen. Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der Kommunistischen Internationele)