Die nationalkonservative Regierung setzt auf eine Aussenpolitik der Vernunft und der Versöhnung. Das heißt jedoch nicht, dass vorige Verbrechen vergessen werden. Polen ist ein Staat, der über einhundertfünfzig Jahre von der Donaumonarchie, Preußen - dem heutigen Deutschland - und Russland unterdrückt worden ist. Und noch immer gibt es in den beiden verbleibenden Staaten Bestrebungen, unsere stolze Nation von der Landkarte zu tilgen. Dementsprechend vorsichtig ist die Politik der Rzeczpospolita gegenüber den ehemaligen Besatzungsmächten. Gleichzeitig erinnern wir uns an unser historisches Erbe und unsere Verantwortung gegenüber den Ukrainern, Litauern und vielen weiteren Volksstämmen, die in der Doppelmonarchie vereinigt waren. Geschichte verändert sich - und wir stellen nicht die Ansprüche von 1772. Dennoch ist es das Ziel des MSZ [Ministerstwo Spraw Zagranicznych - Auswärtiges Amt], Litauer und Ukrainer unter gemeinsamen Banner zu einen. Die Regierung unterstützt einen Volksentscheid der Freien Stadt Danzig zur Zugehörigkeit zum Polnischen Staate.
Polen ist ein demokratischer Staat und wird versuchen, diese Werte auch nach außen zu tragen. Dies heißt jedoch nicht, dass nichtdemokratische Staaten von unserer Diplomatie ausgeschlossen werden - das käme wohl einem außenpolitischen Selbstmord gleich. Aber Polen begreift sich als blockfreier Staat. Weder sind wir faschistisch, noch bolschewistisch, noch libertär orientiert. Wir fordern lediglich den Raum, den die polnische Rzeczpospolita besitzt, in welchem die Polen, Litauer und Ukrainer gemeinsam in ihrem Staat in Frieden leben können. Folglich reagieren wir auch auf jede Bedrohung, sei es aus Deutschland, sei es aus der UdSSR, welche die polnische Existenz zerstören möchte. Wir kennen keine ideologischen Partner, wir kennen nur Verbündete, die uns unsere Unabhängigkeit garantieren.