Warschau. Kühler Abend. Die Landebahn leuchtet weit in den Himmel, und man erwartet die Air Force One. Unten steht der Präsident Mościcki auf den hohen Besuch. Man moechte ein Buendnis mit den Amerikanern schmieden.
Nach dem langen Flug über den Atlantik und halb Europa landet die umgebaute Boeing 247 mit Kennnamen "Air Force One" am frühen Abend auf dem Warschauer Flughafen. Nach einer kurzen Wartezeit, in der die Passagiertreppe herangefahren und die Tür geöffnet wird tritt US-Präsident Franklin D. Roosevelt aus dem Innern.
Er geht langsam aber bestimmt die Treppe herunter und schüttelt dort angekommen pressewirksam seinem polnischen Kollegen die Hand und überreich ihm ein kleines Gastgeschenk, bevor man sich von den Presseleuten entfernt.
Der Präsident wird gebührend empfangen und ihm wird eine Kiste mit dem edelsten polnischen Vodka überreicht. Anschließend begibt man sich in die Verhandlungsräume im Präsidentenpalast.
Nun... wie Sie wissen, ist die Lage in Europa eine sehr heikle. Wir sind umgeben von uns nicht wohlwollenden Staaten. Zum einen würde ich Sie gerne bitten, darzulegen, in wie weit sich die United States Europa verbunden fühlen. Und zum anderen würde ich sehr gerne einen Grundlagen- und Handelsvertrag abschließen.
Wissen Sie, wir haben sehr gute Beziehungen mit den Franzosen. Erst kürzlich haben wir einen Bündnispakt geschlossen, zur Förderung der Demokratien und des Friedens. Ich kann nach gemeinsamen Beschluss die US nur zu diesem Bündnis einladen. f419t1309-staatsvertraege.html
"Nun, wir fühlen uns Europa durchaus verbunden, schließlich lehnt sich unsere Kultur am stärksten an die europäischen Kulturen an, soetwas verbindet, auch einem Grundlagen- und Handelsvertrag sind wir gemeinhin nicht abgeneigt.
Ihrem Freundschaftsvertrag können wir unterdessen leider aus verschiedenen Gründen nicht beitreten, zum einen ist unsere Beziehung mit Frankreich momentan eher kühl und muss erst wieder auftauen, zum anderen erkennen wir den Versailler Friedensvertrag, der mit diesem Vertrag erneut bekräftigt wird, überhaupt nicht an. Natürlich verstehen wir das sich Polen in seiner Rolle zwischen dem erstarkenden Deutschland und der kommunistischen Sowjetunion nicht wohl fühlt und wir sind unter Umständen auch bereit die polnische Position zu stärken soweit uns dies möglich ist, es muss aber klar sein das wir nicht direkt so enge Bindungen eingehen können die uns im Falle eines Konfliktes sofort auch militärisch einbinden, das wäre vor dem amerikanische Volk nicht vertretbar."
Wir haben mit dieser Antwort gerechnet, nehmen Ihnen diese nur all zu verständliche Entscheidung nicht übel. Was könnten Sie sich denn konkret im Grundlagenvertrag vorstellen? Als Vorschlag könnte ich die Einrichtung von Botschaften nennen.
Die Einrichtung von Botschaften sehen wir als absolutes Mindestmaß an, ein schneller diplomatischer Austausch zwischen unseren Staaten muss gewährleistet sein. Andere Dinge würden wohl vor allem Handelsbeziehungen betreffen, daneben wären durchaus auch gemeinsame Forschungsprojekte oder ähnliches Denkbar, aber das müsste man mal überprüfen lassen was sich da konkret durchführen ließe. Auch ein begrenzter militärischer Austausch wäre durchaus denkbar, gemeinsames Training von Spezialeinheiten etwa, die vereinigten Staaten haben hier geländetechnisch wesentlich bessere Vorraussetzungen als Polen, so könnten polnische Spezialkräfte mit den unseren in Alaska trainieren, eine Umgebung die sie in Polen nirgendwo vorfinden werden, die aber bei potentiellen Gegnern an ihren Grenzen durchaus gegeben ist, das würde zudem das Freundschaftsgefühl unserer Staaten auch auf die Soldaten übertragen, es wäre etwas massenwirksamer als einfache Handelsbeziehungen und Forschungskooperationen die das Volk ja meißt nicht direkt interressieren.
Auch wenn Roosevelt die Worte "Sowjetunion" und sogar "Osten" vermied dürfte dem polnischen Präsidenten wohl klar sein welcher potentielle Gegner gemeint war, aber auch ohne solche Gedanken war eine solche Zusammenarbeit sicher sinnvoll, auch wenn sie finanziell wohl nur für das Training von Spezialkräften interressant war, die engeren Handelsbeziehungen und auch mögliche Forschungskooperationen sollten den Polen aber wohl interressieren.
Beck verstand ohne Worte. All diese Vorschläge sind sehr gut. Ich freue mich über die Hilfe dieses so mächtigen Staates. Aber was verlangen Sie im Gegenzug? Wir können insbesondere mit Kohle und Kupfer dienen. Darüber hinaus ist es uns sehr wichtig, die polnische Industrie in Gang zu bringen - sehen Sie da ein potenzielles Kooperationsfeld?